Calella-Fahrt des TSC atlantis e.V. vom 6.9.2010- 13.9.2010

Montag 6.9.2010

Es war wie immer – vor der Fahrt hat sich wieder alles zusammengeballt und das Packen kam etwas zu kurz. So war wieder alles auf den letzten Drücker zu erledigen. Am Freitag bin ich dann noch nach Alsfeld gefahren, weil ich am Samstag 60 stes Jahrgangstreffen der Alsfelder hatte und vorher noch ein paar Schriftlichkeiten bei meiner Frau Mutter zu erledigen waren.
Dann habe ich mich relativ frühzeitig vom Altherren- und Damentreffen verabschiedet, damit ich am nächsten Tag fit wäre unter anderem auch Fahrdienste in Richtung Espana zu übernehmen.
Dann war endlich alles im Auto und wir hatten uns so zeitig auf den Weg zum Treffpunkt an der Rennbahn begeben, dass wir stressfrei und gemütlich Richtung Frankfurt fahren konnten.
Als wir auf der Höhe von Steinheim waren, fragte Ruth kostenlos und unverbindlich, ob ich denn auch die restliche Verpflegung aus dem Kühlschrank mit eingepackt hätte. Hmmm – alles mögliche, was außen herum gelegen hatte, war natürlich ordnungsgemäß mitgekommen.

Aber der Kühlschrank – da lagerten noch ein paar wichtige Sachen. Das heißt, wir wurden schlagartig schneller und der Geschwindigkeitsanzeiger unseres Autos bewegte sich in Richtung 200 (wenn wir denn so schnell könnten … ;o)).
Zwischendurch rief noch Stefan an, weil er nicht genau wusste, wo wir uns treffen wollten und wir erklärten es ihm und teilten bei der Gelegenheit mit, dass wir ein paar Minuten später kommen würden, weil wir ja außerdem noch bei Kretzschmars vorbei mussten um ein Jacket für Ruth zu holen, weil ihr eigenes sich anlässlich des Jugendgrillens am Faltenschlauch aufgelöst hatte und so schnell kein Nachschub zu besorgen war.

Schließlich war es erst 3 Minuten nach 7.00 Uhr (Treffen wäre um Punkt 7.00 Uhr gewesen), als wir schließlich eintrafen – aber jetzt war Urlaub und es kam nicht mehr auf jede Minute an.
Wir düsten in Richtung Süden und brauchten für die gesamte Strecke bis zum nächsten Morgen um 9.00 Uhr – mit Pausen und obwohl sich Michas Navi zwischenzeitlich mal verschluckt hatte und alle 10 Sekunden mitteilte, dass wir in … Metern von der Autobahn abfahren sollten. Aber schließlich führte es uns über eine malerische Strecke bis kurz vorm Ziel – und den Rest kannten wir dann selbst. Zwischenzeitlich ereilte uns ein Anruf von Silja und Micha, die die Basis nicht gefunden hatten und die uns vorm Ortseingang von Calella am Kreisel erwarteten. Und dann fielen wir allesamt an der Basis ein, wurden freundlich von Tina empfangen, die uns die Crew vorstellte und uns mit den Eigenheiten des Tauchens vor Ort bekannt machte. Schließlich trafen wir noch Rudi, den ehemaligen Skipper, worüber wir uns sehr gefreut haben.
Als wir schließlich die Schlüssel für die Appartements bekamen, legten wir uns ein wenig zu Bett, nachdem wir noch ein frisches Croissant verspeist hatten und machten dann eine größere Versorgungsfahrt in den Supermarkt in Palafrugell. Und nach der Rückkehr machte ich unser heiß geliebtes Nudelessen mit Spaghetti-Sößchen, von dem Ruth und ich uns erst erholt hatten, als wir einen kleinen Spaziergang durch den Ort unternommen haben.
Der Abend war nicht lang, weil wir alle noch ziemlich geschafft waren und wir lagen früh im Bett, im Bewusstsein, dass uns morgen ein –hoffentlich- schöner Tauchgang beschert sein möge.

Dienstag, 7.9.2010

Ich habe uns den Wecker auf 7.40 Uhr gestellt, damit wir noch ein kleines Frühstück auf die Beine stellen, bevor es zum Tauchen geht. Der Supermarkt hat noch nicht auf und ich gehe zu unserem alt eingesessenen Laden im alten Ortskern, wo ich acht Croissants und Brötchen besorge. Die Croissants sind für gleich, die Brötchen für später. Als ich zurückkomme, decken wir den Tisch und machen uns nach dem Frühstück auf den kurzen Weg zur Basis, wo wir vom Basismeister Kevin eine Kurzeinweisung in die Feinheiten des Flaschenholens und –überprüfens bekommen. Irgendetwas an seiner Art erinnert mich unglaublich an seinen Vorgänger Rolf – und auf entsprechende Nachfrage bestätigt er, dass er Rolfs Sohn ist – geradezu unglaublich, wie ähnlich sich Vater und Sohn sind.
Unsere erste Ausfahrt führt uns nach Montiell, dem Brötchenriff. Micha K. hat Pech – ihm ist von der Ausfahrt schon nicht gut und als er abtauchen will, bemerkt er, dass auch das nicht funktioniert, weil er die Stirnhöhle zu hat und heftige Stiche in der Stirn den Tauchgang verhindern.
Wir hingegen besuchen den Fels und schauen uns erstmals wieder um. Der Conger sitzt wie immer an derselben Stelle und es gibt auch sonst einiges zu sehen. Es ist nicht so tief und jeder kann kontrollieren, ob das mit der Ausrüstung schon passt.

Als wir zurück sind, setzen wir uns erst wieder auf unseren Balkon zum zweiten Frühstück, machen ein kurzes Nickerchen und als wir wieder zur Basis kommen, hat sich eine starke Welle aufgebaut, die verhindert, dass wir unseren zweiten Tauchgang vom Strand machen. Also ziehen sich ein paar von uns die Anzüge an und hopsen in die Wellen, was viel Spaß macht und von denen, die am Strand geblieben sind, mit Freude und Interesse beobachtet wird. Tru ist ohne Anzug unterwegs und als ihn die letzte große Welle nochmals beutelt und er aus dem Wasser steigt, hat er den halben Strand in der Hose, was köstlich anzuschauen ist.

Dann machen wir uns frisch und schön und fahren nach Palafrugell, wo wir den Ort besichtigen und Ade, die Basis-Fee von Tamariu, treffen, was uns sehr erfreut. Ein paar ergänzen ihre Ausrüstung und der Rest versucht eine Politesse davon abzuhalten uns mit einem Strafknöllchen zu überziehen, weil die Parkzeit bereits 10 Minuten abgelaufen ist.
Es ist bereits nach 8.00 Uhr, als wir wieder Zuhause eintreffen und Micha P. Bratkartoffeln und Schnitzel mit Käse überbacken für uns zubereitet.
Dafür wird heute der Abend etwas länger und erst gegen 1.00 Uhr kommen wir ins Bett.

Mittwoch, 8.9.2010

Heute ist das Verfahren schon ein wenig eingespielt und der Kaffee ist bereits in Vorbereitung, als ich mich auf den Weg zum Croissantholen begebe. Wir versorgen uns mit einem „Petit Dejeuner“ und machen uns dann wieder auf den Weg zur Basis. Heute geht es zum Riff I, das wir in sehr guter Erinnerung haben. Die Anfahrt ist sehr kurz und wir warten vor Ort erst mal ab, bis sich das Chaos an Bord ein wenig verflüchtigt hat. Es herrscht Strömung aus südlicher Richtung und wir hängen ein bisschen wie die Fähnchen im Wind, bis wir schließlich beisammen sind – Silja ging´s nicht so gut und sie ist wieder ausgestiegen und Jürgen hat seine gestern neu erworbene Maske beim Sprung in´s Wasser als erstes verloren und sich von Bord eine weitere geben lassen.
Aber ansonsten gibt es viel zu sehen. Barrakudaschwärme und Kleinzeug gibt es viel zu sehen und wir machen einen schönen Tauchgang bei guter Sicht. Die Rückfahrt gestaltet sich problemlos und danach gibt es ein zweites Frühstück und wir relaxen ein wenig. Urlaub halt, wie er sein soll.

Und mittags machen wir einen Tauchgang von Land aus, der uns ein wenig enttäuscht, weil nicht so viel zu sehen ist, wie wir eigentlich erwartet hatten. Aber auch dieser Tauchgang ist ganz entspannt und Micha K. meint, das wäre genau das gewesen, was er sich für hier so vorgestellt hatte.
Dann machen wir uns landfein und fahren erst nach Palafrugell um ein Lämpchen zu erwerben, das Ruth gestern gesehen hat und dann kaufen wir noch ein paar Grundnahrungsmittel ein (das Bier ist schon wieder alle) , woraufhin wir uns zum Can Cesar begeben, wo wir die Speisekarte einmal hinauf und hinunter bestellen, bis buchstäblich auch der Letzte gesättigt ist (was gar nicht so einfach ist – Namen wollen wir hier nicht nennen.. ;o) ).
Wieder Zuhause gibt es noch eine winzigen Absacker und dann schlafen wir den Schlaf der Gerechten.

Donnerstag, 9. September 2010

Heute können wir ausschlafen, weil wir das Riff III gebucht haben, das erst um 12.00 Uhr angefahren wird. Ich gehe mit Silja und Jürgen tauchen, was sich etwas schwierig gestaltet, weil Silja Probleme mit dem Druckausgleich hat, Jürgen bereits bei den Anderen unten ist und ich dazwischen hänge, weil ich auf Silja warten will. Aber dann funktioniert´s recht gut und wir machen einen gemütlichen Gang mit allem, was so sein soll.
Auf der Fahrt zurück fragt der Skipper, ob wir am Mittag wieder mit auf´s Boot wollen, weil die Tour nach Tamariu-Felsen gehen soll. Spontan sagen wir zu. Das zweite Frühstück fällt heute kleiner aus und die zweite Tour fängt gut an, scheitert dann aber an heftiger Strömung. Das führt dazu, dass wir spontan den Platz wechseln und wieder zum Brötchenriff fahren.
Und hier sind wir überaus überrascht, weil es wesentlich mehr zu sehen gibt, als beim letzten Mal. Im Conger-Loch sitzt zwar nur eine Muräne und kein Conger, aber dann geht´s Schlag auf Schlag: wir sehen Pulpo, Drachenköpfe, Franzosen-dorsche, Knurrhahn, Conger und Muränen, machen eine spektakuläre Rettungsaktion durch, weil Ruth ein Blei aus dem Jacket fällt, aber alles wird hervorragend gemeistert und sie schießt nicht nach oben, sondern kann weiter die Fischsuppe genießen.

Auf der Rückfahrt hören wir, dass ein Fischer vor kurzem nicht weit von uns einen ca. 10 Meter langen Wal gesehen hätte. Wir machen deswegen einen kleinen Schlag in die Gegenrichtung, aber auf der Rückfahrt sehen wir „nur“ einen Mondfisch, der sich an der Oberfläche sonnt – und das ist ja immerhin auch schon ganz schön.
Nach der Rückkunft gibt´s bei Marguerita ein Deko-Bierchen, dann wird geduscht und ein Teil fährt zum Einkauf des Abendessens nach Palafrugell, während Silja und Ruth die bestehenden Vorräte aufarbeiten und ich die Bilder auf den Rechner ziehe, Logbuch führe und diesen Bericht schreibe.
Und dann warten wir auf das Abendessen…

Es gibt Dorade und Salat und für die, die keinen Fisch mögen, entweder Brot mit Belag, oder Lasagne. Endlich sind alle gesättigt und schließlich machen Silja, Ruth und ich noch einen kleinen Gang durch´s Örtchen, holen uns noch ein Eis und babbeln ein bisschen dummes Zeug. Tja, wenn die anderen nicht mit wollen …

Freitag, 10.9.2010

Wir glauben kaum, dass die Zeit schon wieder so weit fortgeschritten ist. Für heute ist Bagur angesagt. Nach unserer Erfahrung ein tiefer Tauchgang, an dem Stefan von Seiten der Basis nicht mittauchen darf, obwohl Micha seinen Charme einzusetzen versucht hat. Micha K. möchte aus gesundheitlichen Gründen nicht so lange so tief, so dass wir nur zu fünft unterwegs sind. Aber dann spielen Wind und Strömung nicht mit und zunächst fällt auch noch Tamariu-Riff ins Wasser, weil´s hier zieht wie Sau und unser Schlauchboot einen Angriff gegen uns fährt. Also drehen wir und fahren gemütlich – weil mit den Wellen – zu Riff I, wo es dann wieder einiges zu sehen gibt. Unter anderem eine große Languste. Ruth macht, eigentlich wie immer , den Lumpensammler und ist am Ende des Gangs gefrustet, weil sie „immer nur Köppe“ sieht. Aber Besserung ist versprochen und angesagt ! Für den Nachmittag steht „La Pedrosa“ auf dem Plan – und hier sollen wir zwei ganz alleine tauchen dürfen, während die anderen sich miteinander vergnügen.
Pedrosa haben wir noch gut in Erinnerung, weil wir das in früheren Zeiten als „Aquarium“ im Gedächtnis haben. Aber letztlich wird es dann doch Mentrill (unterhalb von San Sebastian). Das macht aber nichts, weil wir auch hier einen ganz entspannten Nachmittagsspaziergang hinter uns bringen. Wir sehen diverse riesige Flächen, an denen Rochen geruht haben müssen, aber zu sehen ist keiner. Dafür erfreuen wir uns an viel Kleinzeug.

Und als wir schließlich alle wieder auf dem Boot sind, sind alle zufrieden. Jürgen, der neulich seine neue Maske verloren hat, hat eine andere gefunden und ist ganz froh. Wir düsen wieder nach Hause, kleiden uns um und nehmen das obligate Deko-Bierchen zu uns.

Dann gibt’s, schon etwas später, Abendessen und danach machen Silja, Ruth, Micha K. und ich noch einen Spaziergang nach Llafranch, wobei wir feststellen, dass die Beine doch schon ein bisschen müde sind. Als wir zurückkommen, kann Micha nicht in sein Appartement, weil das Tor vorm Haus abgeschlossen ist und er hierfür keinen Schlüssel hat. Aber Micha steigt über den Balkon und klopft, bis Stefan ihn erhört und das Tor aufschließt. Zur Not hätte er auch in unserer Küche nächtigen können… ;o))